Digitalisierung im Deutschen Gesundheitssystem

Das Problem:

Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt mit einem BIP von 3,56 Billionen. Und trotzdem hängt man den europäischen Standards in vielen Bereichen hinterher, so z.B. in der Gesundheitsbranche. Eines der größten Probleme im deutschen Gesundheitssystem ist die Abhängigkeit von analogen Kommunikationswegen, wie z.B. Fax oder gar Post. In Deutschland nutzen 90% aller Krankenhäuser zur Kommunikation mit ihren Partnern noch diese analogen Wege. Das kann nicht nur nervig sein, sondern auch gefährlich, wenn wichtige Informationen nicht schnell genug an den bestimmen Ankunftsort gelangen. Das muss nicht so sein, denn wenn man den EMRAM-Standard (Grad der Digitalisierung) von deutschen Krankenhäusern mit anderen europäischen Ländern wie z.B. Polen vergleicht liegt Deutschland ganze 20% unter dem europäischen Mittelwert. Das zeigt das Deutschland noch einiges an Verbesserungspotenzial hat.

Ein weiteres Beispiel für die mangelnde Digitalisierung ist die Tatsache, dass wenn ein Patient seinen Arzt wechselt, hat der neue Arzt keinen Zugriff auf die Krankheitshistorie des Patienten und muss von Null anfangen. Dieses Problem könnte man mit E-Patienten Akten sofort beseitigen, da es dann einen zentralisierten Zugriff auf die Daten aus der Vergangenheit gäbe. All das sind Erschwernisse welche Firmen wie NubiSoft aus der Welt schaffen wollen, um den Patienten einen angenehmeren Prozess zu bieten.

Patienten:

Die Patienten scheinen Interesse daran zu haben, ein digitales Angebot zu bekommen und ihre Daten mit den Ärzten und Gesundheitsunternehmen zu teilen. Umfragen zur Folge, nutzen etwa ein Drittel aller Deutschen bereits einen Fitnesstracker welcher Körperfunktionen aufnimmt und die Daten dann speichert. Ebenfalls würden 75% aller Befragten gerne im Krankheitsfall ihre Daten an den zuständigen Arzt übermitteln, bei chronisch Kranken steigt diese Zahl dann sogar auf 93%. Man sieht also das Deutsche unbedingt ein breiteres digitales Angebot wollen, um Behandlungen zu vereinfachen und zu verbessern.

Fehlende Anreize:

Nicht einmal die Regierung bekommt es hin kritische Anreize für die Digitalisierung der Gesundheitsbranche zu setzen. Zwar gibt es mittlerweile einen klaren Plan wie man verfahren soll, allerdings dauert die Umsetzung, wie es in Deutschland nun mal bei der Digitalisierung üblich ist, sehr lange. Bürokratische Prozesse und oft miteinander konkurrierende Standards sorgen für ewige Diskussionen und damit auch zu Verzögerungen bei der Implementierung. Ein gutes Beispiel ist die mittlerweile eingeführte standartmäßige Gesundheitskarte, welche schon am 1 Januar 2006 eingeführt werden sollte. Ihre Premiere feierte die Karte dann allerdings erst im Oktober 2011 – ganze 5 Jahre später. Ähnliche Beispiele für derartiges Verhalten gibt es leider auch bei vielen aktuellen Projekten.

Vorteile:

Von der Digitalisierung profitieren alle Branchen-Teilnehmer, vom Patienten über den Arzt bis hin zu großen Unternehmen. Digitalisierung sorgt für eine bessere Vernetzung und somit einfachere und sicherere Kommunikation zwischen den Stakeholdern. Es lässt sich dabei auch eine Menge Geld für die Beteiligten sparen. Zusätzlich, verbessert es die medizinische Versorgung enorm und könnte durch schnelleren Datentransfer sogar das Leben retten.

Datenschutz:

Abschließend, muss man allerdings auch noch die größte Kehrseite der Digitalisierung erwähnen, der Datenschutz. Immer wieder werden Kundendaten gehackt und sensible Daten geraten in die Falschen Hände, selbst vor Krankenhäusern wird mittlerweile kein Stopp gemacht. Daher ist es gerade bei den persönlichen Daten, mit denen in der Gesundheitsbranche gearbeitet wird, wichtig einen bestmöglichen Schutz zu garantieren.

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