NubiSoft auf der DMEA-Messe 2023

Zwei arbeitsreiche Tagen 25. – 27. April – DMEA-Messe in Berlin. Ich danke Ihnen allen für die Gespräche und für den Erfahrungsaustausch auf dem Messestand von NubiSoft sowie für den geteilten Enthusiasmus – ich bin davon überzeugt, dass wir als Resultat der DMEA vielen gemeinsame Projekten starten werden. Die vergangene Woche war eine Zeit der Analyse, der Planung und der Festlegung von Richtungen für die Kompetenzentwicklung von NubiSoft im Bereich Healthcare-Software.

Die DMEA ist eine hervorragende Gelegenheit, sich über das breite Angebot an Softwareprodukten für die Healthcare-Branche auf dem deutschen Markt zu informieren und gleichzeitig die neusten Entwicklungstrends zu erkennen. Ein Vergleich mit dem Software-Angebot und Entwicklungstrends auf dem polnischen Markt bietet sich an. Da ich seit mehr als zwanzig Jahren an der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Polen beteiligt bin, d.h. praktisch seit Beginn dieses Prozesses, war ich immer von dem Entwicklungstempo dieses Sektors beeindruckt.

Elektronischer Informationsaustausch mit den Krankenkassen, die Veröffentlichung offener Kommunikationsstandards für den Informationsaustausch zwischen allen Playern im Gesundheitswesen, zentrale Erfassung von statistischen und abrechnungsrelevanten Daten und schließlich der Aufbau medizinischer e-Services wie zum Beispiel e-Krankschreibung, e-Rezept, e-Überweisung sowie die Implementierung von elektronischen Patientenakte (ePA) sind Faktoren, die den Aufbau moderner zentraler Systeme, sowie die Implementierung fortschrittlicher Lösungen in medizinischen Einrichtungen erzwungen haben. Durch die weit verbreitete Einführung von oben genannten e-Services, sind die Patienten zum wichtigsten Stakeholder der Digitalisierung im Gesundheitswesen geworden. Gleichzeitig gelten die Patienten als die Hauptquelle der Inspiration für weitere digitale Innovation und geben den Herstellern von Healthcare-Lösungen den Anstoß für weitere Einführung moderner Webanwendungen sowie mobiler Lösungen.

Die Organisation des Gesundheitswesens in Deutschland im Vergleich zu Polen, scheint durch den dezentralen Charakter und die geschichtlich evolutionäre Entwicklung des Gesundheitswesens komplexer. Die Prozesse der Abrechnung/Erstattung von medizinischen Leistungen und die Dokumentation sowie Verarbeitung der Patientendaten wurden bereits in den 1980er Jahren eingeführt, und mithilfe von damals vorhandenen IT-Systemen und Technologien optimiert. Die Digitalisierung dieser Prozesse war in der Regel ein alternativer Weg für ihre Umsetzung, der es ermöglichte, die implementierten Systeme gründlich zu testen, sie an die Besonderheiten der einzelnen medizinischen Fachgebiete anzupassen und sie eingehend mit den Erwartungen der Patienten zu verifizieren.

Dieser Ansatz führte zur Entwicklung zahlreicher prozessreifer Systeme, die perfekt an die funktionalen Anforderungen angepasst waren, aber aus heutiger Sicht mit erheblicher technologischer Last behaftet sind (Legacy-Systeme).

Der evolutionäre Charakter der Systementwicklung lässt sich heute auch bei der Entwicklung von medizinischen e-Services beobachten.

Bei den heute heiß diskutierten Projekten wie e-Rezept, elektronische Patientenakte (ePA) oder sichere Kommunikation (KIM, TIM) wurde ein strikter Ansatz für die Sicherheitsprinzipien gewählt, einschließlich der Benutzerauthentifizierung, Zugangsautorisierung und der Datenübertragung (lesen Sie mehr über diesen Ansatz in unserem Artikel zum E-Rezept). Als Ausgangspunkt gilt die Nutzung von Kryptoprozessorkarten durch das medizinische Personal sowie die Nutzung von physischen Konnektoren, die als Bindeglied zu Telematik-Infrastruktur gelten. Dieser Ansatz bringt gewisse Einschränkungen mit sich – vor allem weite Implementierung von innovativen und flexiblen, cloudbasierten Lösungen scheint erschwert.

Mein Eindruck ist, dass der Softwaremarkt für das Gesundheitswesen in Deutschland, obwohl er durch die vorgeschriebene Softwarezertifizierung stark reguliert ist, sehr wettbewerbsintensiv, innovativ und anspruchsvoll in Bezug auf die Erfüllung der Erwartungen von Patienten. Gleichzeitig ist der Markt durch den recht konservativen Ansatz in Bezug auf die produktive Nutzung technologischer Innovationen langsamer als andere europäische Märkte bei Einführung von modernsten eHealthcare-Lösungen.

Die sich beschleunigende IT-Revolution und die Notwendigkeit, Behandlungsprozesse weiter zu optimieren, einschließlich der Nutzung digitaler medizinischer Informationen und deren Analyse, wird jedoch sicherlich eine rasche Entwicklung und Modernisierung bestehender Systeme erzwingen – eine neue Herausforderung für mich. Ich bin überzeugt, dass wir durch die Kombination von Erfahrung und Faszination für neue Technologien bei NubiSoft viele interessante Lösungen mit unseren Projektpartnern in den nächsten Monaten und Jahren implementieren werden und dadurch dem deutschen eHealthcare-Markt verhelfen werden zu den innovativsten Markt für IT-Healthcare-Lösungen zu werden.

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